Wie werden Deckwerkstoffe bei einer Dachneigung über 65° gesichert?
Jede einzelne Dachpfanne ist mechanisch zu befestigen. Das Verkleben oder Vermörteln der Pfannen untereinander oder auf der Unterkonstruktion stellt keine mechanische Befestigung dar. Die Eignung der Sturmklammer ist nachzuweisen.
Wie werden Deckwerkstoffe im Kehlbereich gesichert?
Der Kehlbereich entsteht bei zusammengesetzten Dächern. Die Breite des Kehlbereichs in Deutschland beträgt jeweils 1 m, rechtwinklig rechts und links zur Kehllinie in die Dachfläche gemessen, unabhängig von der Gebäudegröße und -höhe. Die Beanspruchung im Kehlbereich entspricht der des Ortgang-, bzw. Walm- Gratbereichs. Geschnittene Stücke, Einspitzer im Kehlbereich, sind wie die Ausspitzer im Gratbereich gegen Abrutschen zu befestigen.
Wie werden Biber gesichert?
Sowohl für Doppel- und Kronendeckung als auch für Turmbiber eignet sich die Biberschwanzklammer 425. Die werkzeugfreie Montage erfolgt durch Einstecken der Klammer. Zunächst wird der Biber an der Lattung befestigt, danach die Biber untereinander. Der optimierte Klammerschwerpunkt sorgt für einen sicheren Sitz. Entgegen dem bekannten diagonal-versetzten Befestigungsschema wird die 425 reihenweise montiert. Dadurch ergeben sich höhere Abhebewiderstände und eine einfachere Verlegung bei Bibern.
Wie werden eingebundene Biberkehlen gesichert?
Bei trocken gedeckten, eingebundenen Biberkehlen ist jeder Kehlbiber mit korrosionsbeständigem Draht an der Unterkonstruktion zu befestigen. Hierfür eignet sich als Montagehilfe die Grat- und Kehlklammer 513 aus Edelstahl. Ein Sperren der Klammer auf der Rückseite der Biber ist bedingt durch die Kehlausbildung möglich und im Einzelfall vom Verarbeiter zu prüfen.
Wie werden geschnittene Stücke (Ausspitzer und Einspitzer) bei Doppel- und Kronendeckung gesichert?
Die Grat- und Kehlklammer 513 wird auf den geschnittenen Biberschwanzziegel aufgeschlagen und der Draht an der Unterkonstruktion befestigt. Bei fehlenden Aufhängenasen kann die Grat- und Kehlklammer 513 als „Nasenersatz“ verwendet werden: Seitlich aufgeschlagen lässt sich der Ziegel auf die Unterkonstruktion oder Lagerschicht auflegen.
Wie werden Krempziegel gesichert?
Der Krempziegel besteht aus Ton und weist eine linksseitige, konisch zulaufende Krempe auf und wird von links nach rechts eindeckt. Er ist im südlichen Niedersachsen, in Sachsen-Anhalt und Thüringen für Dachdeckungen und Wandbekleidungen verwendet worden. Krempziegel können mit der Seitenfalzklammer 409®b-2 gesichert werden. Diese wird mit dem Auge der Klammer auf den rechten Seitenfalz gesetzt und mindestens 25 mm tief in die Lattung eingeschlagen.
Wie werden Hohlziegel gesichert?
Speziell für Hohlziegel entwickelt wurde die Kopf-Fußklammer 428b. Die Befestigung erfolgt an der Rückseite des Hohlziegels. Dies hat den Vorteil, dass die Regeneintragssicherheit nicht beeinträchtigt wird. Die Klammer wird durch die Aufhängenase des Ziegels gesteckt über die Latte geklemmt. Danach wird ein zweiter Ziegel mit der Befestigungsnase in das freie Drahtende eingeschoben. Die Kopf-Fußklammer 428b sichert somit zwei Ziegel.
Wie werden Dacheindeckung mit Nonnen- und Mönchziegeln gesichert?
Nonnen- und Mönchziegel können mit den Sturmklammern 458 und 459 gesichert werden. Zunächst werden die Nonnen mit der gerundeten Seite nach unten nebeneinander auf die Traglattung gelegt. Danach wird die Sturmklammer in die Befestigungsnase am Mönchziegel eingehängt. Danach wird der Ziegel mit der gerundeten Seite nach oben auf die Nonnenziegel aufgelegt und dabei die Klammer nach hinten zwischen die Nonnenziegel zur Traglattung geführt. So überdecken die Mönchziegel die Freiräume zwischen den Nonnenziegeln und das Dach ist lückenlos vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Die Verklammerung der Tonziegel bietet gegenüber der traditionellen Vermörtelung den Vorteil, dass die Gewichtsbelastung für den Dachstuhl geringer ist. Die 458 und 459 sind nur über den Dachziegelhersteller lieferbar.